Daaschora Weibla - Die Geschichte
Wenn dia Gschicht gwea isch, des woiß koiner meh zom saga, aber wia des alles agfanga hot, des hot scho d'Großmuatter von dr' Großmuatter dera und dia wieder ihre Kender verzehlt. S' war ganz oifach so, daß dia schenschte Mädla em ganza Illertal, so wia heit halt au, z' Dana dahoim waret. Dia Buscht send vo weit herkomma, denn ibral hand ses romverzehlt.
Des wär alles ganz sche gwea, wenn dia Weibsbilder von dem ganza Rummel, der um se gmacht wora isch, it so hoffärdig wora wäret. Und bald hot ma it bloß allaweil über dia saubre Feela, sondern au über dia hoffärtige Gäns gschwetzt.Freile hands manche it lau und hand immer wieder bei dene "Dama" ihr Glück gsuacht. Aber des war alles omsonscht, dia hand se was bessers deicht.
Oimal, s' isch grad Kirrweih gwea, d' Musikanta hand aufgspielt, do isch plötzlich a Fremder aufdaucht. Koiner hot en kennt. Er war guat azoga und ma hot moina kenna, daß er ebbes Bessers sei. Aber von dene eitla Weiber aus Dana hot er scheints au no nia ebbes ghert ghet. Sonscht het er bestimmt it dei Knicksle gmacht und oms Dänzle gfrogat. Glei bei dr eschta isch er abblitzt. No hot er's weiter probiert, bei a jeder rengsrum, aber bei koiner isch er akomma. Do isch er scheints "fuchsdeiflswild" wora, ma hot ams grad agsea, denn er isch fuierrot agloffa. D'Musikanta send glei so verschrocka, daß se mitta em Liad aufghert hand ond a jeder hot ghert, wia der Fremde ganz laut ebbes nausschreit. Freile hots koiner verschtanda, s' war so a ausländischer Dialekt. Ond bevor no oiner zruckfroga hot kenna, scho isch der Ma enn d'Nacht nei verschwunda gwea.
A jeder, der romgschdanda isch, war verdattert und s'ganze Feschtle war irdendwia vrdorba. Do isch noch oiner noch am andra hoimganga und d'Musik hot au bald ihre Instrument eipackt. Aber an dera Nacht send dia ganze eitla Feela it hoimkomma. Des hot an schwera Jomer en dr ganza Gmoind gea. It amol mit de Landjäger hand se jemols wieder a Schpur von dene Weiber gfonda. A bar Holzkneacht hand am Obend en dr Wirtschaft verzehlt, daß duß am Daaschora, glei beim Mielebach, irgend ebbes romgau muaß. Oim hot irgenwer sei Säga verzoga ond oim hand se sogar von seiner Brotzeit rabissa. Dr sell hot noch gsait, er hett a Weibsbild lacha hera. Do hand so noch gmoint, daß des dia Mädla sei kenndet, wo sellmol am Kirrweihfescht verschwonda send.
Sei kennt des scho. Duß am Daaschora hot ma nämlich scho a barmol so alte Weiber mit ma ronzliga, aber ganz verschmitzta Gsicht Beera ond Pilz sucha gsea. Gstützt hand se sich auf so ma Holzstegga. Wenn dia Weiber aber gmerkt hand, daß mas sieht oder gar beobachtet, dann send se schnell enn de Boscha verschwonda. Do rdruff hot ma no viel ummanand grogat und gloset. Dann send se schließlich und endlich doch auf den Entschluß komma, daß der Fluch domols au hoißa het Kenna: Dia eibildete Weiber sollat em Daaschora verschwenda. Oimol em Johr, und zwar en dr Fasnetzeit, sollet die Wibr vom Daaschora rauskomma und sich en Ma sucha, um vom Fluch erlöst zum weara. Wenn se koin fendet, miaßet se am Aschermiggda zruck en da Daaschora."
Aber während dr ganza Fasnetszeit schprenget dia Daaschoraweibla mit Hexa und Hansl durch d'Stroßa. No kommst scho mal vor, daß so a Weib en Buscht mol reacht lang agugget und eam dann ganz liab s'Köpfle kraulet. Manchmol hosch noch freilich da ganza Grend volla Konfetti und manchmol soll sich ontr so ra Weibleitsmask au a richtiger Holzknecht vrschdeckt hau.
Daaschora ond Mielebach - heidanei isch des a Sach!
Maske
Die Maske stellt eine alte, vom Wetter gegerbte Frau dar, die jedoch verschmitzt lächelt. Die Tannenzapfen (bei uns auch "Moggala" genannt) am Kopftuch sowie die Beerenzweige im Gesicht sollen symbolisieren, dass das "Weible" aus dem Wald kommt.
Häs
Ein grünes Kleid mit brauner Schürze sollen ebenfalls die Farben des Waldes widerspiegeln, was auch die 3 Tannen auf der Schürze zeigen (3 Tannen spiegeln sich auch im Tannheimer Wappen wider). Der Stecken soll ebenfalls den Wald versinnbildlichen, sowie auch für ein altes "Weible" als Stütze dienen. Den Korb brauchen die "Weiber" um im Wald Beeren und Kräuter sammeln zu können.
Stockmahd Bohle - Die Geschichte (Frei nach Franz Wohnhas und Dietmar Wilhelm)
Die Maskengruppe der Stockmahdbohle wurde erst im Jahre 1994 ins Leben gerufen. Sie ist die kleinste Teilgruppe der Narrenzunft Daaschora Weibla Tannheim. Auch die Maskengruppe der Stockmahdbohle hat eine Geschichte vorzuweisen die frei nach Franz Wohnhaas und Dietmar Wilhelm erzählt wird. Und genau das wollen wir an dieser Stelle auch tun: Dia Holzknecht vom Stockmahd, dia hand mit de Geil Holz in da Daaschora gschtreckt. Do hand se dia Daaschora Weibla gsea, ganz vertieft beim Heidelbeerbrocka. Do hand se beschloßa, für des, daß dia Weiber immer de Holzkneacht d Brotzeit wegesset ond da Moscht wegsaufet, n Schabernack mit ena treibet.
So hand se vo de Geil s Gschell sich ombonda onds Fell vom Kutschbock iber da Grend romkengt. So verkloidet hand se sich zo de Daaschora-Weibla nagschlicha. Noch send se mit lautem Gschell ond wehende Hoor romgschpronga, hand reachte Grimassa nazoga ond hand se reacht verschrocka. Dia Daaschora-Weibla vor lauter Schreck hand ihre Beerakibala falla lau ond send ins Dickicht neigflüchtet. Dia Holzkneacht hand sich schier boga vor Lacha, wia dia Weiber Reißaus gnomma hand, ibr Doraboscha gfuaslet ond im Dickicht verschwonda send. D'Kneacht hand sich noch in ihrer Freid iber Beera hergmacht ond send noch bald wieder ihrer Arbet noganga. Dia Gschicht war dann au bald wieder vergessa.
Dia Daaschora-Weibla hand de Holzkneacht jedoch den Streich nia verzieha, sondern hands Veitle no viel irger mit dene trieba. Und wo se en Holzkneacht gsea hand, hand se iber dia wiaschte Bohle, wo domols vom Stockmahd raufkomma send, gschempft. Vor allem en dr Fasnetszeit leabt dr Zwist von de Daaschora-Weibla ond dene Stockmahdbohle wieder richtig auf. Do kommet nämlich dia Daaschora-Weibla ins Dorf ond suachet sich en Freier. Bei jeder Gelegenheit necket se sich dann so richtig. Lediglich oimol, aber bloß für a kurze Zeit, verstandet sich boide so richtig, nämlich dann, wenn dia Daaschora-Weibla am Aschermittwoch wieder en Wald naus miased.
Rohle, Rohle - Stockmahdbohle
Maske und Häs
Maske
Die Maske stellt einen Holzknecht dar, der zum Einen eine "Fratze" zieht und zum Andren ein Fell vom Kutschbock über den Kopf zieht, um die im Wald nach Beeren und Kräuter suchenden Daaschora-Weibla zu erschrecken.
Häs
Die Jacke ist ein warmer Woll-Junker mit Binsen-Applikation, welche die Binsen und das Schilf am Tannheimer Stockmahd-Weiher zeigen. Dazu einheitlich eine schwarze, warme Holzfäller-Hose, welche an den Waden mit Hasenfell umwickelt wird, damit es auch keine kalten Füße gibt. Den "Schellen"-Gürtel, ursprünglich das Geläute der Pferde, bindet sich der Holzknecht um den Bauch, um damit ebenfalls die Daaschora-Weibla erschrecken zu können.